Goethe an Hafis – Teil 13

Weiterhin geht es um das Goethe-Hafis-Verhältnis bzw. um Goethes Rezeption der persischen Dichtkunst anhand von Hafis und seinem Divan aus knapp 500 Ghaselen. Diesmal übersetze ich das dreizehnte Gedicht mit dem Titel „Ergebung“ im dritten Kapitel des West-östlichen Divans, das sog. „Uschk Nameh. Buch der Liebe“. Die Übersetzung ist wie immer hier mit wenigen Ausnahmen zeilen- und wortgetreu gehalten, allerdings ohne Beachtung metrischer Besonderheiten.

Ergebung

»Du vergehst und bist so freundlich,

Verzehrst dich und singst so schön?«

Dichter.

Die Liebe behandelt mich feindlich!

Da will ich gern gestehn,

Ich singe mit schwerem Herzen.

Sieh doch einmal die Kerzen,

Sie leuchten indem sie vergehn.

Eine Stelle sucht der Liebe Schmerz,

Wo es recht wüst und einsam wäre;

Da fand er denn mein ödes Herz

Und nistete sich in das leere.

تسلیم

«تو ناپدید می شوی و بسیار مهربانی همچنان

خسته ی عشقی و زیبا آواز می خوانی همچنان؟»

شاعر

عشق می کند با من رفتاری خصمانه!

و آن هنگام دلم می خواهد که اعتراف کنم:

با دلی سنگین آواز می خوانم.

به شمع ها نگاه کن لحظه ای!

می درخشند و همزمان می شوند ناپدید.

درد عشق به دنبال جایی ست

که بس خالی و متروک باشد.

آنجا بود که قلب تنهایم را دید

و در خلأ لانه کرد.

Von Goethe, Johann Wolfgang: West-oestlicher Divan, in: Hermann Böhlau (Hrsg.), Goethes Werke, Weimar: 1888.


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