Aus „Wir sind die Kinder Irans“ von Davoud Amirian

Im Folgenden übersetze ich die Anfangszeilen des Jugendbuchs „Wir sind die Kinder Irans“ von Davoud Amirian (geb. 1970 in der südiranischen Stadt Kerman) ins Deutsche und werde dabei möglichst texttreu vorgehen. Texttreue wird deshalb angestrebt, dass der literarische Mehrwert des Originals durch die Übersetzung nicht in den Hintergrund rückt. Wie immer bei Übersetzungen, füge ich unten auch das persische Original zum Vergleichen hinzu.

„In meiner Geburtsurkunde mit der Nummer 2567 versehen und in Kerman ausgestellt, steht, dass ich am fünften Farvardin [entspricht März] des Jahres dreihundertneunundvierzig [entspricht 1970] zur Welt gekommen sei. Aber weshalb ausgerechnet Kerman? Mein Vater Bahman stammt aus Tabriz im Nordwesten. Im Alter von fünfzehn Jahren – während des Zweiten Weltkriegs – besteigt er, um sich aus der Gewalt seiner Stiefmutter zu befreien, einen Zug der Roten Armee, in einen Zug, der mit Hunderten von Schafen und Ziegen sowie Kisten mit Lebensmitteln und Munition beladen war. Bahman kommt heimlich in Teheran an. In dieser Stadt, in welcher deren König aus Angst vor den Alliierten die Fliege gemacht hatte und sein konfuser und ängstlicher Sohn sich gerade mit Hilfe der Westmächte auf den Thron der Macht gestützt hatte, fängt er an, sich in Küchen und Kaffeehäusern durchzuschlagen. Auch einige Jahre lang muss er sich als Wander- und Straßenhändler über Wasser halten. Er löst Quecksilber in Scheidewasser auf, macht selbst Argentan und bleicht das Küchengeschirr seiner Kunden aus. Auch eine Zeitlang arbeitet er in den Reisfeldern von Gilan, bis er in Hamadan landet. Hier lässt er sich in einer alten Karawanserei nieder, die aus der Zeit von Schah Abbas erhalten ist und lernt dort eine Familie kennen, die eine heiratsreife Tochter namens Maryam-Saadaat hatten…“

در شناسنامه به شماره‌ی ۲۵۶۷ صادره از کرمان آمده که من در تاریخ پنجم فروردین هزار و سیصد و چهل و نه در کرمان به دنیا آمده‌ام؛ اما چرا کرمان؟ پدرم بهمن، تبریزی است. او درپانزده سالگی – به هنگام جنگ جهانی دوم – از دست نامادری سوار بر قطاری متعلق به ارتش سرخ روسیه می‌شود و … در قطاری که صدها رأس گوسفند و بز و جعبه‌های مواد غذایی و مهمات جاگرفته است. بهمن پنهانی به تهران می‌رسد و در شهری که پادشاهش از ترس متفقین فلنگ را بسته و فرزند گیج و ترسویش به‌تازگی با کمک دول غرب بر اريكه‌ی قدرت تکیه داده، به کار در طباخی و قهوه‌خانه‌ها مشغول می‌شود. چند سالی هم به دوره‌گردی و دست‌فروشی می‌افتد. جیوه درتیزاب می‌ریزد. آب ورشو می‌سازد و ظرفهای مردم را سفید می‌کند. مدتی هم در شالیزارهای گیلان کار می‌کند تا اینکه به همدان می‌رسد. در کاروانسرایی قدیمی که از عهد شاه‌عباس به جا مانده، ساکن می‌شود. او در آنجا با خانواده‌ای آشنا می‌شود که دختری دم بخت به نام مریم‌سادات دارند…

.Quelle: Amirian, Davoud: Wir sind die Kinder Irans, 1393 [2013], Teheran: Soore Mehr


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