„Wasser“ von Sohrab Sepehri

Wie im letzten Beitrag, übersetze ich einen Auszug aus einem anderen bekannten Gedicht des iranischen Dichters Sohrab Sepehri (1928-1980). Meine Übersetzungsmethode ist wie fast immer bei literarischen Texten aus ästhetisch-poetischen Gründen eine streng am Original orientierte, mit der Bedingung, dass die Übersetzungssprache verständlich bleibt. Das persische Original als Vorlage der Übersetzung stammt aus dem Kapitel 1346 [1967] erschienen „Grüne Menge“ der Gedichtsammlung „Acht Bücher“, Seiten 347 und 348. 

Lasst uns das Wasser nicht trüben:

Weiter unten, stell dir vor, eine Taube trinkt Wasser.

Oder in einem weiten Busch wäscht sich ein Fink das Gefieder.

Oder in einem Dort füllt sich damit ein Krug.

 

Lasst uns das Wasser nicht trüben:

Vielleicht fließt dieses Wasser zum Fuße einer Pappel, um hinweg zu waschen

Den Kummer eines Herzen.

Die Hand eines Derwischs, hat wohl Trockenbrot ins Wasser getunkt.

 

Eine schöne Frau kam am Bach an,

Lasst uns das Wasser nicht trüben:

Das schöne Antlitz hat sich verzweifacht.

 

Wie annehmlich dieses Wasser!

Wie klar dieser Bach!

آب را گل نکنیم: 

در فرودست انگار، کفتری می خورد آب.

یا که در بیشه ای دور، سیره ای پر می شوید. 

یا در آبادی، کوزه ای پر می گردد.

آب را گل نکنیم: 

شاید این آب روان، می رود پای سپیداری، تا فرو شوید

اندوه دلی.

دست درویشی شاید، نان خشکیده فروبرده در آب.

زن زیبایی آمد لب رود،  

آب را گل نکنیم: 

روی زیبا دو برابر شده است.

چه گوارا این آب!

چه زلال این رود! 

Quelle: SEPEHRI, Sohrab: Acht Bücher, 1389 [2010], Teheran, Morvarid. (in Persisch erschienen)


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