Die Gasse

Auch diese Woche möchte ich mich mit der modernen Dichtung befassen. Beim folgenden Gedicht handelt es sich um eine freie Teilübertragung aus dem persischen Originalgedicht vom iranischen Lyriker, Fereydun Moschiri (1926-2000). Das Thema wie so oft in der Geschichte der Dichtkunst, eine alte, verlorene Liebe.

Die Gasse

Eines Vollmondnachts war es, 

ohne Dich wieder passiere ich die Gasse.

Mein ganz Körper als ob mein ganz Aug, 

reglos starrend suche ich Dich dort.

Deine Sehnsucht sich ergießend

aus der Schale meines Seins fließend… 

verwandelt in den Liebeskranken von damals, 

gefangen in Dich wie niemals.

Im Schatzkämmerlein meines Lebens, 

leuchtet die Blume Deines Gedenkens,

lacht der Garten Deiner Momente,

und zieht der Duft Deiner Fragmente.

Ich entsinn mich gut: 

Eines Vollmondnachts war es,

Du und ich, wir passieren die Gasse…

 

کوچه

بی تو مهتاب شبی باز از آن کوچه گذشتم

همه تن چشم شدم خیره به دنبال تو گشتم

شوق دیدار تو لبریز شد از جام وجودم

شدم آن عاشق دیوانه که بودم

در نهانخانه جانم گل یاد تو درخشید

باغ صد خاطره خندید

عطر صد خاطره پیچید

یادم آمد که شبی با هم از آن کوچه گذشتیم

Quelle: Für eine kurze englischsprachige Darstellung des Lebens und Werks des Dichters siehe hier.


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