Goethe an Hafis – Teil 7

Weiterhin geht es um das Goethe-Hafis-Verhältnis bzw. um Goethes Rezeption der persischen Dichtkunst anhand von Hafis und seinem Divan aus knapp 500 Ghaselen. Diesmal übersetze ich das Gedicht mit dem Titel „Der Deutsche Dankt“ im zweiten Kapitel des West-östlichen Divans, das sog. „Hafis Nameh“. Die Übersetzung ist wie immer hier mit wenigen Ausnahmen zeilen- und wortgetreu gehalten, allerdings ohne Beachtung metrischer Besonderheiten.

Der Deutsche dankt.

Heilger Ebusuud, du hast’s getroffen!

Solche Heilige wünschet sich der Dichter:

Denn gerade jene Kleinigkeiten

Außerhalb der Grenze des Gesetzes,

Sind das Erbtheil wo er übermüthig,

Selbst im Kummer lustig, sich beweget.

Schlangengift und Theriak muß

Ihm das eine wie das andere scheinen,

Tödten wird nicht jenes, dies nicht heilen:

Denn das wahre Leben ist des Handelns

Ew´ge Unschuld, die sich so erweiset

Daß sie niemand schadet als sich selber.

Und so kann der alte Dichter hoffen,

Daß die Houris ihn im Paradiese

Als verklärten Jüngling wohl empfangen.

Heiliger Ebusuud, du hast’s getroffen!

آلمانی سپاسگوی

ای ابوسعود مقدس، خوشا به حالت که به مقصود رسیدی! 

این چنین قدیسانی ست که شاعر می کند طلب:

چون به راستی همان خرده چیزهایی 

از قامت قانون بیرون، 

سهم ارثی اند که به یمن شان 

شاعر سبکسر

و در غم هم شاد، سیر می کند.

سم مار و تریاک به وی باید یکسان بنماید:

نه این می کند بی‌جان و نه آن می کند درمان:

چون در آخر زندگی حقیقی در

پاکی ابدی اعمال ست

که چنان می نماید 

که به هیچ کس نمی رساند آسیبی جز به خود.

و بدین ترتیب می ماند برای شاعر پیر جای امیدی که

حوریان بهشتی وی را در بهشت برین  

همچون نوجوانی نورانی به نیکی شوند پذیرا.

ای ابوسعود مقدس، خوشا به حالت که به مقصود رسیدی! 

Von Goethe, Johann Wolfgang: West-oestlicher Divan. Stuttgart 1819, Joseph Kiermeier-Debre (Hrsg.), 4. Auflage, München: dtv, 2016.


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